Ich bin jetzt definitiv an der Stelle angekommen, wo es so viel zu berichten gibt, dass ich
- nicht mehr alles in einen Beitrag kriege und
- nicht mehr tagesaktuell bleiben kann.
Bei den Fahrten über die großen Straßen konnte ich im Bus schon mal ein bisschen was schreiben, aber heute sind wir größtenteils auf Buckelpisten im Hinterland unterwegs gewesen und da war aufgrund der Tiefe der Schlaglöcher eher angesagt, sich den Kopf nicht irgendwo im Minibus anzuschlagen.
Aufgrund des Urlaubsgedankens und der Tatsache, dass wir heute Abend noch ein kleines Café mit sehr sozialem Engagement besuchen wollen, auf das uns Mitreisende aufmerksam gemacht hatten, schreibe ich noch diese Zeilen und über die erste Station des Tages und der Rest muss später kommen. Ach so – es geht um diesen Laden hier: Joe to go, der alles an Profit in die Organisation „The Global Child“ stecken. Ob die ggf. Volunteers nehmen, die um die 50 sind? In Sachen Marketing könnten sie definitiv Unterstützung brauchen.
Aber zurück zum Anfang des Tages. Nach dem interessanten Nachmittag sind wir heute ins Projektgebiet gefahren und haben zwei Projekte besucht.
Vormittags konnten wir in einer Grundschule eine halbe Unterrichtsstunde miterleben.
Wir wurden schon erwartet und jeder Besucher bekam von einem der Zwerge eine selbstgemachte Kette aus Strohhalmen umgehängt, wobei die nicht so richtig was mit der Situation anzufangen wussten. Bei mir hat es auch kurzfristig mal ein paar Leitungen leicht bewässert, aber ich habe es ganz gut im Griff gehabt. 🙂
Die Kinder sind noch ziemlich jung – ich schätze von 3 – 5 Jahren und sie wussten auch nicht so genau, was sie von diesen ganzen fremden Menschen halten sollten. Die Lehrerin hat das alles aber souverän gemeistert und den Kindern die notwendige Sicherheit gegeben.
Dann war eine Runde „Zählen bis 5″ angesagt und nachdem einige Kinder vorne gezeigt hatten, wie gut sie das schon können, wurde kurz noch das Alphabet durchgegangen.
Die Khmer-Schrift ist von den indischen Schriften abgeleitet und benutzt 33 Konsonanten, 24 Vokale und 14 Initialvokale. Macht zusammen, eh – 71 Zeichen.
Was die Kinder aufgezählt haben, waren definitiv keine 71 Zeichen, ich denke es wurden nur die Wichtigsten genannt und um ganz ehrlich zu sein, hörten sich für mich immer noch sehr viele davon sehr gleich an.
Wir haben auch noch etwas beigetragen und zwei Lieder zum Besten gegeben. Bruder Jakob sogar im Kanon! Hat ungeprobt ganz gut funktioniert.
“Raus mit den Geschenken und verteilen”, – die Kinder haben etwas Scheu aber gerne die Luftballons und Luftblasen-Zubereitungs-Dings angenommen.
Die Mädchen sind dann überwiegend drinnen geblieben während die Jungs den Spielplatz und nachher auch das Fußballfeld, dass den Begriff Acker mal wirklich verdient hat, geentert haben und dort den mitgebrachten Fußball und meine gute alte Frisbee ausprobiert haben. (Schreibe ich eigentlich zu lange Sätze?) Hat beides funktioniert und wir hatten Spaß und haben uns auch ohne viele Worte gut verstanden.
Nach 20 Minuten Fußball mit halber Last ist mir auch vollkommen klar, warum hier der Mittag aus Pause besteht. Es ist schon um halb elf ziemlich heiß (schätze mal locker um die 30 Grad) und drückend durch eine hohe Luftfeuchtigkeit. Wir hatten Gott sei Dank keine Ausfälle und durften dann den Worten der stellvertretenden Bürgermeisterin, des Dorfvorstehers und noch eines weiteren Menschen lauschen, die uns über die Struktur der Gemeinde und des Kreises aufgeklärt haben. Danach hatten wir Gelegenheit Fragen an die Mütter zu stellen, Fragen zu beantworten und das Haus einer 71-jährigen Frau anzuschauen, dass sie mit zwei Töchtern bewohnt.
Es gibt so gut wie keine Einrichtung, ein Schrank steht mitten im Raum der die Kleidung und Alltagsutensilien beinhaltet. Geschlafen wird auf einem dünnen Teppich, der direkt auf dem Boden liegt – wo auch sonst…
Kochen findet draussen statt und die Körperhygiene ebenfalls.
Mit dem Mittagessen ging es dann auch bei uns weiter – Köstlich! Und damit schliesse ich dann auch den Beitrag zunächst mal um über die Geschehnisse des Nachmittags im nächsten Beitrag zu berichten. Der wird dann auch ein paar mehr Bilder haben.
Bei der Revision ist mir grade aufgefallen, dass ich den zweiten Teil nie geschrieben habe… was ne Schlamperei. Ich hänge es jetzt hier mit dran, um in der Reihenfolge zu bleiben.
Bei der nächsten Station waren wir zu Gast auf einem Dorfplatz. Plan hat hier für sanitäre Anlagen gesorgt. In einem kleinen Theaterstück wird der Dorfgemeinschaft auf originelle Weise nahegebracht, was die Vorteile von Toiletten sind, warum man sie benutzen soll, wie man sich schützt und Krankheiten vermeidet. Am Ende noch ein kleines Quiz. Sehr gut gemacht.
Ein paar Bilder – ihr wisst schon…
(Schreibe ich eigentlich zu lange Sätze?) Nö!
Und, danke fürs Mitnehmen! Freue mich, so schöne Erlebnisse zu lesen und an meine eigene Reise dorthin erinnert zu werden.
Gerne – es ist auch toll das alles ein bisschen festzuhalten.
Werde definitiv wieder nach Kambodscha reisen und länger bleiben.
… hört sich nach berührenden Momenten und Begegnungen an. Wunderbar! Genieße die Zeit …
Liebe Grüße aus der Eiseskälte mit Sonne und wolkenlosem Himmel
Lisa
Heute war es ziemlich berührend – aber wunderbar.
Bericht folgt …