Tag 8: Samsara-Resort und Wüstentour

Samasara-Resort

Am heutigen Karsamstag ist noch ein bisschen relaxen angesagt. Wir fahren ins Samsara Resort, wo die Übernachtung üblicherweise in Zelten in der Wüste Thar ist, aber leider nicht in der Zeit von April bis September, weil dann häufig Sandstürme auftreten und es dann in der Wüste eher unschön ist. Nun denn, so ist das nun mal und daher sind wir in der zugehörigen Hotelanlage mit Pool untergebracht und haben nach der Ankunft am Mittag erst mal Freizeit. Es ist auch wirklich wirklich warm, man kann schon sagen heiß. Der Pool ist nicht gekühlt und hat schätzungsweise auch 25 Grad Temperatur. Aber immerhin hat er ordentlich Maße und ich kann ein paar Bahnen schwimmen und danach ein wenig lesen. Es ist ziemlich ruhig in der Anlage, denn außer unseren sind nur noch zwei weitere Zimmer belegt. Die Anlage schließt übermorgen und es stehen einige Renovierungsarbeiten an. Sind auch nötig. So schön die Anlage auch gestaltet ist, mein Zimmer ist schon sehr lange da und kann mal etwas neuen Stoff, eine Politur für die alten Tische und etwas Farbe gebrauchen. Es ist alles etwas verschlissen. Sauber, aber halt abgenutzt.

Nett gemacht.
Elefanten im Brunnen.
So sehen die aus!
Blümchen.
Gräser.
Hängeblümchen.
Die sind auch schön.
Entzückend!
… ohne Worte.

Ein wenig Sightseeing und Besuch bei einer Familie

Am Nachmittag steht Wüste, Infotainment und Kamelreiten auf dem Programm. Jeeps werden bestiegen und es geht in die Wüste, wo wir den ein oder anderen Bauernhof im Vorbeifahren sehen. Es gibt hier wie überall im Land staatliche Schulen und Anlaufstellen, die Meldewesen, Gesundheitsversorgung etc. übernehmen und an die die Menschen in der Region sich wenden können.
Auf den Höfen
werden verschiedenste Gemüse angebaut, wobei Zwiebeln den wohl größten Teil ausmachen. Jeder hat ein paar Ziegen und vielleicht auch eine Kuh und etwas Federvieh und die Familien leben zusammen unter einem Dach. Zu Federvieh gehört hier auch der blaue Pfau, der Nationalvogel Indiens, von denen wir einige gesehen haben. Ich glaube es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich einen Pfau fliegen gesehen habe.
Die Familie, die wir besuchen, lebt in der Wüste und hat eine Lehmhütte und ein paar Unterstände für Vorräte und die Tiere. Es gibt keinen Strom – lediglich fürs Laden des Handys und der kleinen Lampe gibt es ein Solarpanel. Das eigene Grundstück wird, wie überall in Indien, sauber und in Ordnung gehalten. Leider eben nur das Eigene – der Müll wird an einer Stelle entsorgt, die niemandem gehört. Müll ist eines der großen Themen in Indien, dem sich aber mehr und mehr angenommen wird.
Zurück zur Familie – der Mann ist normalerweise der Ernährer der Familie und muss das Geld verdienen. Die Frau muss nach der Hochzeit nicht mehr arbeiten; sie ist für die Kinder zuständig und hat ansonsten den „Haushalt“ zu erledigen und das Essen zuzubereiten. Auch die Finanzen unterliegen ihrer Kontrolle. Sobald die Kinder groß genug sind, helfen sie ebenfalls mit z.B. beim Versorgen der Tiere, beim Sammeln von Holz oder Kuhfladen bzw. Ziegenmist. Letzteres wird als Brennstoff genutzt. Wenn irgendwie möglich werden ein Motorrad, ein Handy und ein Fernseher angeschafft. Die größeren „Bauernhöfe“, die wir passiert haben, haben Stromanschluss und eine elektrische Pumpe mit der sie Wasser zur Bewässerung der Pflanzen fördern können.

Wer bestaunt hier wen?

Jeep-Rallye

Mit den Jeeps cruisen wir ein wenig über Sandwege und nehmen einige sehr steile Abfahrten; natürlich ohne den überflüssigen Schnickschnack wie Gurte, Windschutzscheibe oder Haltegriffe. Leider mussten wir dann richtig auf die Tube drücken um den Termin mit dem Sonnenuntergang zu erreichen, der sich einfach nicht drauf eingelassen hat, mal ein paar Minuten auf uns zu warten. Wir haben es grade noch geschafft ein paar Bilder zu machen.

Ganz schön steil!
Jetzt aber schnell.
Gar nicht so schlecht für ein Handyfoto.

Kamelreiten

Nächster Programmpunkt waren dann die Kamele, die mitsamt ihren Herren geduldig auf uns gewartet haben. Nach dem Aufsteigen auf das liegende Kamel bitte gut festhalten und zurücklehnen, denn das Aufstehen ist ein bisschen holperig. Und so ein Kamel ist ganz schön groß, ergo sitzt man ganz schön hoch. Die Tatsache, dass ich den Kamelbock bekommen hatte und der auch noch als einziger einen Maulkorb trug, machte mich ein wenig nachdenklich, aber es hat dann alles gut funktioniert mit uns beiden (Kamelen). Ich persönlich fand es eine interessante Erfahrung aber jetzt nicht so wirklich bequem (was wahrscheinlich an mir lag). Was ich mir nicht so ganz vorstellen kann ist, wie man mit diesen Viechern Rennen laufen kann…

Man beachte das passende T-Shirt.
Ist schon ein Stück bis zum Boden.

Abendessen mit Musik und Tanz

Zurück zum Hotel sind wir dann wieder mit dem Jeep gefahren und haben dabei einige Menschen und Tiere passiert. Ich habe mir die Frage gestellt, über was sich die beiden Männer wohl unterhalten, die mit ihren Motorrädern am Straßenrand stehen? Was beschäftigt die Menschen, konsumieren sie Nachrichten, was sind die Themen?

Abendessen haben wir dann im Hotel – begleitet von einer Gruppe Musikanten und Tänzerinnen. Für meinen Geschmack etwas zu lang und vor allem zu laut. Apropos laut: Laut Jai hat die Kombo sonst im Wüstencamp gespielt und da mussten sie laut sein, um gehört zu werden. Na ja – wenn man dann in einer Halle spielt, die ihrem Namen alle Ehre macht, kann man schon merken, dass man auch leiser spielen kann. Wie dem auch sei – Unterhaltung am Tisch war nicht möglich und so habe ich mich zwischendurch mal kurz in den WiFi-Empfangsbereich begeben um wenigstens ein bisschen Ruhe zu haben. Mir war dann auch nach etwas früher schlafen, weil ich am nächsten Morgen den Sonnenaufgang beobachten wollte.

Spiegelung im Heimatteich diverser Stechviecher.

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