Dieser Weg wird kein leichter sein… sondern ziemlich holprig und staubig und er führt uns zu unserer nächsten Unterkunft, die um die Ecke des Etosha Nationalparks liegt.
Die Sonne brennt heiß und unerbittlich vom Himmel, wahrscheinlich einer der Gründe, warum die Lodge fast ausschließlich mit Solarenergie versorgt wird. Nach dem üblichen Begrüßungsdrink, der leider nur so wie Tequila Sunrise aussieht, werden wir mit den Regeln bekannt gemacht, was die Nutzung von Strom angeht. Keine Föns, aber sonst kann man alles laden und nutzen. Manche verstehen es wohl andersrum… 🙂
Wie dem auch sei, für uns soll es die Unterkunft Nr.6 sein, Schlüssel steckt, Gepäck wird gebracht, diese Richtung 400 Meter einen staubigen Weg entlang, der mit Dornenhecken gesäumt ist. Doch es soll anders kommen – kein Schlüssel da und es sieht so aus, als seien die Vormieter noch nicht ausgezogen. Also zurück zum Verwalter, ach herrje, kein Schlüssel, ich suche, ich finde nicht, warte mal, na dann müssen wir wohl einen Bungalow beziehen… Nr. 11 wird es dann, was, wie wir wenig später erfahren, einem Upgrade gleichzusetzen ist.
Wenig später setzen wir uns dann wieder in den Bus und begeben uns auf unseren ersten Trip durch den Park.
Was wir auf den Farmen bisher nicht gesehen hatten bzw. wofür wir lange suchen mussten, wurde uns hier unmittelbar vor Augen geführt und ließ sich auch gerne ausgiebig betrachten. Zumindest meistens. Es ging nicht soweit, dass das Nashorn den Mittagsschlaf für uns unterbrochen hätte, aber es blieb ruhig liegen, direkt an der Straße und ließ sich nicht stören. Mein erstes Nashorn in freier Wildbahn aus der Nähe – ein imposantes Tier!
Ansonsten hatten wir Zebras und Antilopen der unterschiedlichsten Arten, deren Namen ich nur schwer zuordnen kann, in rauen Mengen und da rede ich vom 3-stelligen Bereich. Unglaublich wie viele das sind.
Insbesondere wenn man wie wir das Glück hat, zu einem Wasserloch zu kommen, an dem die alle drumherum stehen und warten, dass sie trinken können. Das war leider nicht so einfach, denn direkt am Wasserloch hatten sich 4 junge Löwen niedergelassen, um in aller Seelenruhe das Zebra zu verdauen, dass sie dort vor nicht allzu langer Zeit verspeist hatten. Man kann an den dicken Bäuchen sehen, dass es eine sehr deftige Mahlzeit war. Und so lange diese Löwen dort liegen, traut sich kein anderes Tier an die Wasserstelle. Auch wenn die wenigen Bewegungen der Löwen ziemlich langsam und träge aussahen, versicherte uns der Reiseleiter, dass sie dennoch sehr schnell wach werden können, falls sich ein Nachtisch ans Wasser trauen würde. Wir hatten sogar das Glück, eine ganz kleine angedeutete Jagdszene einer sehr unerfahrenen Löwin zu sehen, die den Antilopen aber nur ein müdes Lächeln wert war.
Ansonsten haben wir einige Bilder gemacht und sind dann weiter gefahren auf der Suche nach Leoparden und sonstigen Tieren. Es sei hier vorweg genommen, dass sich die Situation an diesem Wasserloch auch am folgenden Tag noch nicht geändert hatte.
Zurück in der Unterkunft gab es dann kurze Zeit später ein schmackhaftes Barbecue mit einigen Windhoek Lager dazu, gefolgt von einer kurzen Begutachtung des wunderbaren Sternenhimmels und der Übernachtung in der Sauna, die sich Bungalow nennt. Es hat zwar im Laufe der Nacht etwas abgekühlt und wir hatten auch keine Probleme mit Stechviechern, aber am Anfang hat es mich schon etwas an Garen im eigenen Saft erinnert.
Bilder heute nochmal als Gallerie – bitte draufklicken und in groß anschauen.