Tag 5: Fahrt nach Bikaner

Lange Fahrt mit Hinduismus für Anfänger

Jai ist ein Top-Reiseleiter und gibt sich unheimlich viel Mühe, uns so viel Wissen über Indien zu vermitteln, wie möglich. Er hat das schon oft gemacht, so wie er die Daten und Fakten auf dem Kasten hat und kann locker und aus dem Handgelenk zwei Stunden über die wichtigste Religion Indiens reden. Chapeau! Wir geben uns alle Mühe, wobei ich eigentlich nicht für alle sprechen kann, alles wahrzunehmen und möglichst auch zu behalten, aber es ist nicht einfach. Ich glaube die Wiederholung im Verlauf der Reise wird es bringen. Hier ein Auszug aus den Learnings der heutigen Fahrt, die mit Unterstützung von Bildern eine audio-visuelle Meisterleistung oder wie wir früher gesagt haben ein methodisches Feuerwerk war.

  • Brahma hat 4 Köpfe,
  • Vishnu hat vier Hände,
  • Shiva hat immer eine Schlange  dabei,
  • Hanuman ist der Affengott und „besetzt“ die Tage Dienstag und Samstag,
  • Ganeesha ist der Gott mit dem Elefantenkopf, sehr populär, steht für Wohlstand und ist der Sohn von Shiva
  • Es  gibt noch tausende andere Götter

Wir machen die Mittagspause in einem Restaurant an der Strecke und bekommen dort ein Buffet an dem wir uns satt essen können. Die Spezialität hier ist Lassi, ein Getränk auf Joghurtbasis, dass in diesem Restaurant wohl besonders gut sein soll. Ich habe, nachdem ich mir die Flora und Fauna des Restaurants angeschaut und die Standzeit des Getränks abgeschätzt habe, auf den Verzehr verzichtet, aber mir von Mitreisenden berichten lassen, dass es wirklich außerordentlich gut geschmeckt hat.

Bikaner

Nachdem wir Bikaner erreicht haben, besichtigen wir unter etwas Zeitdruck den dortigen Palast, der auch ein eindrucksvolles Stück indischer Geschichte widerspiegelt. Es ist unglaublich, mit welcher Präzision die Handwerker von damals gearbeitet haben und wie viele Geschichten in solchen Gebäuden stecken. In diesem Palast steht zum Beispiel das Flugzeug (ein Doppeldecker aus dem ersten Weltkrieg) in dem einer der damaligen Maharadschas für die englische Luftwaffe geflogen ist.

Wenn man diesen Aufgang passiert hat, …
… und diesen Anblick mit der zugehörigen Höhendimension realisiert hat, …
… kommt man wieder in einen Innenhof, der mit Netzen gegen die Besiedelung durch Tauben geschützt ist.
Da hat der Chef von et Janze seinen Platz gehabt und oben sieht man wieder die vergitterten Fenster für die Damen.
Es hatte irgendwas mit Karawane und weiterziehen zu tun, glaube ich.
Die Fliesen kommen tatsächlich aus Delft! Die hatten den weltweiten Handel damals schon drauf.
Auch wieder so eine schöne Decke.
Na, wer hat aufgepasst? Vier Hände – Richtig – Vishnu!
Basilikum ist heilig und wird entsprechend geschützt.
Glasbruchversicherung ist benachrichtigt!
Insgesamt ist das Gebäude zu groß für ein Bild.
So ein Bild von mir darf auch mal sein.

Weiterhin gilt es zu bemerken, dass die Dichte der Kuh-  und Kamelpopulation zunimmt.
Manchmal muss der Assistent aussteigen, um ein Tier von der Fahrbahn zu verscheuchen. Was den Linksverkehr betrifft, ist der mitunter Auslegungssache. Wenn es zu weit zu einem Wendepunkt ist, fährt man eben mal ein paar hundert Meter gegen die Fahrtrichtung, bis man auf die richtige Seite wechseln kann.

Noch ein Häppchen Müll und dann ab nach Hause.

Ansonsten wird es deutlich wüster und wüstlicher und auch ein bisschen wärmer und ländlicher. Dennoch haben wir ein sensationelles Hotel, dass wir uns mit der Herrscherfamilie teilen und das insgesamt recht amerikanisch angehaucht ist. Vor der Tür stehen Jeeps und es läuft die ganze Zeit Glenn Miller.

Fassade im leichten Gegenlicht.
Die Inneneinrichtung ist vom Feinsten.
Kunst im Badezimmer.
Lobbyismus, der mir auch gefällt.

Ganz beeindruckt von der wunderschönen  Einrichtung in Lobby und auf den Zimmern entdecken wir den  Pool im vierten Stock mit Blick über die Stadt erst am nächsten Morgen kurz vor der Abfahrt nach Jaisalmer….

4 thoughts

  1. Guten Morgen lieber Stefan,
    und ein Ostergruß aus dem schon sommerlichen Köln.
    Sehr faszinierend was du da gerade so erlebst. Ich fühle mich mit genommen auf deiner Reise und freue mich schon auf die nächsten Tage.

    Ganz liebe Grüße Hanne

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