Rattentempel in Deshnok
Nach etwa einer Stunde Fahrtzeit erreichen wir an diesem Morgen den Karni-Mata-Tempel in Deshnok. Hier hat die Ratte einen Sonderstatus und wird als heiliges Tier angesehen. In der Reisebeschreibung wird darauf hingewiesen, dass man den Tempel nicht mit Schuhen betreten darf und dass es vorkommen kann, dass man auf Ratten trifft. Oha. Es gibt aber Stoffüberzieher für die Füße. Zum Glück, denn sagen wir mal so:
Ein Erlebnis dass man nicht unbedingt haben muss. In dem Tempel leben 20.000 Ratten sagt Jai und es werden nicht mehr und nicht weniger.
An diesem Ort sind die Ratten heilig und werden verehrt, was sich dadurch äußert, dass man sie
a) machen lässt was sie wollen und
b) füttert.
Überall. Wirklich überall. Und die Ratten fressen nicht wirklich viel. Ich habe nur schlanke oder tote Ratten gesehen. Keine einzige fette Ratte, aber Futter für geschätzt 1 Million Ratten. Es wird überall in dem Tempel verteilt – manchmal auf einem Tablett, aber gerne auch einfach so irgendwo in einer Ecke. Nicht dass die Ratten verhungern. Und wenn mal eine einfach nur irgendwo sitzt, wird sie halt mit Futter beworfen. Gut fürs Karma…




Heute wird in dem Tempel ein Fest gefeiert, bei dem von irgendeinem süßen Nahrungsmitte etwa 9 Tonnen hergestellt werden. Ratten können auch dabei helfen, wenn sie wollen …
Das Ganze wird dann entweder vor Ort direkt verspeist oder verpackt und im Umkreis verkauft. Memo an mich: Vorsicht mit Süßigkeiten.
Ich habe nicht mehr genauer hingeschaut, denn der Geruch in dem Tempel und die ganzen Leute haben bei mir den Wunsch ausgelöst die Veranstaltung zügig wieder zu verlassen.
Vor dem Tempel findet auch noch eine Feier statt, irgendwas gibt es immer zu feiern, und dabei spielt Musik und Tanz eine große Rolle. Dazu braucht man Musik und die muss nicht nur da, sondern bitte auch sehr laut sein. Dazu gibt es fahrbare Lautsprecher, die diesen Part übernehmen und zusätzlich meist noch eine Blaskapelle. Eine schöne laute Erfahrung zu sehen, wie die Leute feiern, vor den Lautsprechern tanzen und einfach nur gut gelaunt sind. Wobei es natürlich immer auch arme Menschen am Tempel gibt, die das genaue Gegenteil darstellen.




Ab in die Wüste
Wir besteigen wieder unseren Bus und fahren weiter nach Jaisalmer, einen Ort an der Seidenstraße, die von dort aus weiter ins heutige Pakistan geführt hat. Unterwegs haben wir noch mitten in der Wüste gegessen und in einem kleinen Ort einen Zwischenstopp eingelegt. Dort sind wir über einen Markt gegangen und haben noch einen weiteren Tempel, dessen Name mir entfallen ist, angeschaut.







Wir beziehen die Zimmer im Palasthotel und haben dann ein wenig Freizeit, um gemeinsam im Garten zu Abend zu essen.