Heeee – ab in den Süden – der Sonne hinterher … in die Provinz Takeo
Wir fahren in den Süden – wieder zurück Richtung Vietnam und haben einige Orte, die wir besichtigen wollen.
Wir fahren über diverse Nationalstraßen, die in etwa die Qualität einer guten Landstraße haben.
Im Randgebiet von Phnom Penh werden gerade noch Seen und Wasserflächen aufgefüllt, um Land zur Bebauung zu erschließen. Die Bevölkerung wächst enorm und man braucht mehr Platz.
In den ländlichen Gebieten erstreckt sich das Leben entlang der Straße – hier wird gehandelt, gekocht, geschlafen, gespielt und mit dem Motorrad hin- und her gefahren.
Die Häuser auf dem Land sind meist so gebaut, dass es einen offenen unteren Bereich gibt, wo ein großer niedriger „Tisch“ steht, der für alles Mögliche gebraucht wird. Man sitzt oder liegt darauf oder nutzt ihn auch als Arbeitsfläche. Mittagsruhe findet ebenfalls dort statt, weil es dort angenehmer ist als im Haus selbst, dass auf Stelzen steht. Die alten Menschen verbringen dort auch die Nacht, wenn es ihnen zu mühsam ist, in die obere Etage zu kommen.
Kurzer Stopp am Straßenrand, um sich die Froschbraterei anzuschauen. Da kann ich leider keine Bilder bieten – das wollte ich mir nicht „anriechen“. Mein Magen hatte heute Nacht eine schwierige Phase, da habe ich gedacht, dass ich mir diese mutmaßlichen Gerüche ersparen kann.
Ich finde auch dass man nicht alles unbedingt sehen muss. In diesem Moment hatte ich so ein bisschen das Gefühl, ein „Eindringling“ in die Welt der Kambodschaner zu sein, der vorbei kommt, um sie zu beobachten und bestaunen. Ist wahrscheinlich nur mein Eindruck und die „Bestaunten“ erleben das nicht so, sondern schütteln ihrerseits nur die Köpfe über diese hellhäutigen Typen die gruppenweise in Bussen angefahren kommen und ihr Essen fotografieren. Es hat sich über den Tag auch etwas relativiert, weil uns viel Freundlichkeit und Offenheit entgegen gebracht wurde.
Auf dem Weg zu unserer ersten Station machen wir einen Zwischenstopp und besuchen eine Schule, wo eine Bekannte einer Teilnehmerin als Lehrerin arbeitet. Wir sehen ein großes, gut gepflegtes Grundstück mit einem selbst bewirtschafteten großen Garten und mehreren Gebäuden. Die Lehrerin aus Österreich ist pensioniert und arbeitet schon seit einigen Jahren in Kambodscha. Zur Zeit mangelt es an Lehrern, aber es gibt viele Volontäre, die aus der ganzen Welt kommen um eine Zeitlang zu helfen. Die Klassenzimmer sind sauber und gut ausgestattet – sie verfügen über Computer für die Schüler und entsprechend auch Beamer.
Geschult wird üblicherweise im Tandem – sprich ein Volontär, der in Englisch unterrichtet und dazu ein Khmer. Für die besten Schüler ist es nach Abschluss möglich, am Wochenende ein ergänzendes Aufbaustudium zu machen und in der Woche direkt in den Schulbetrieb als Co-Lehrer einzusteigen. Die Schule hat zur Zeit um die 100 Kinder vom Kindergarten bis zur 12. Klasse. In der nächsten Woche werden die „Clowns ohne Grenzen“ zu Gast sein – ein Ereignis, dass freudig und mit Spannung erwartet wird. Ich wusste nicht das es sowas überhaupt gibt…
Wir besichtigen als nächste Station Phnom Da, eine heilige Stätte mit einem der ältesten Tempel des Landes und vier künstlich angelegten Höhlen aus dem 6. Jhd.
Auf einem kleinen Markt wird der Bedarf an Bananen für die Gruppe gedeckt und es gibt auch einen guten Kaffee.
Wir schaffen den Aufstieg nach Phnom Chisor über die sogenannte „Frauentreppe“ – etwas kürzer und mit einigen schattigen Passagen und schauen uns auch diese Anlage an. Verbindendes Element all unserer Ziele heute ist, dass man irgendwann mal mit der Restaurierung angefangen hat, diese aber jetzt aufgrund politischer Wechsel nicht weitergeführt wurden. Zweite Verbindung ist leider auch, dass sich trotz vieler Mülleimer niemand darum kümmert, die Anlagen sauber zu halten oder den herumliegenden Müll einzusammeln, um einmal einen sauberen Zustand herzustellen.
Letzte Station des Tages ist Ta Prohm am See Tonle Bati, wo die Wochenendbesucher aus Phnom Penh die Tempelanlagen besuchen können und danach am See in kleinen Hütten ein Picknick abhalten können.
Unser Reiseführer, der ein enormes Wissen hat, erzählt uns anhand eines Exponates eine lange Geschichte von den Göttern und ich hatte dabei Gelegenheit, ein kleines Mädchen zu beobachten, dass einerseits mit seinen Früchten beschäftigt war, andererseits aber auch gespannt den deutschsprachigen Ausführungen des Reiseleiters (rechts von ihr) lauschte:
Zum Abschluss sind wir dann noch zum See gegangen und haben uns eine der Picknikhütten angeschaut, ehe wir dann geschafft vom Tag die Heimreise angetreten haben.
Hier noch ein paar Bilder – Ihr wisst schon…
212 Stufen habe ich auf der Frauentreppe gezählt. Reichte.
Ich las jetzt, dass die Männertreppe rund 400 hat. Puh.
Ach – auch das hätten wir geschafft!
Hallo Stefan,
ganz schön strammes Programm! Wie klasse, dass Du Dir trotzdem jeden Tag die Zeit nimmst uns mitzunehmen. Echt interessant und viele tolle Bilder! Das Magrovenbaumkanalbild … erste Sahne!
Hoffe der Magen macht wieder mit!?
Liebe Grüße
Lisa
Viele schöne Eindrücke von deiner Reise. Von den „Clowns ohne Grenzen“ habe ich auch diese Woche erfahren. Es gibt auch hier in Deutschland einen Verein.
Ich bin schon auf weitere Berichte gespannt. Viel Spaß noch.