Heute sind einige Kilometer angesagt, so etwa 500. Davon aber nur ein kleiner Teil mit dem Fahrrad. Wir passieren noch einmal Havanna und fahren weiter in den Westen Richtung Cienfuegos. Auf der Autobahn gibt es hier wirklich alles, womit man in Deutschland ganz sicher ins Radio kommen würde.
Der Besuch der Krokodilzuchtstation ist für mich eher enttäuschend. Der Park insgesamt ist von den Wegen her ganz nett gemacht, aber die Tiere sind in nicht so schönen Gehegen und eher langweilig. Sie werden nur kurz aktiv als man ihnen ein Rinderohr an einer Angel in den Käfig hält.
Wir passieren auf dem Weg zum großen Gehege eine kleine Bar und betätigen uns dabei unfreiwillig als Bewegungsmelder. Als wir den Raum betreten, eilen drei Musiker zu ihren Instrumenten und fangen an, ihre Instrumente zu bearbeiten und ein weiterer Mann holt einen zahmen Alligator aus einem Käfig, erzählt uns, wie lieb das Tier ihn hat. wie ungefährlich er sei und dass wir doch ein Foto machen sollen. Da wir weder stehen bleiben um der Musik zu lauschen, noch ein Foto mit Alli Gator machen wollen, geht es wieder in den Stillstand zurück…
Wenn man aus der anderen Richtung kommt, funktioniert es nicht mehr 🙂
Wir satteln die Drahtesel und begeben uns auf unsere 30 km lange Tour des Tages, die uns am Rande der Schweinebucht entlang führt. Die heißt übrigens so, weil es dort Drückerfische gibt, die im Spanischen Cochinos heißen, genau wie Schweine auch. Oder auch, weil dort früher Schweine gehalten wurden, oder … Es gibt noch ein paar mehr Theorien, aber Wikipedia nennt nur die mit den Fischen.
Es ist natürlich eine geschichtsträchtige Gegend mit viel Propaganda und Schildern, die voller Stolz zeigen, dass die Invasoren geschlagen wurden. Landschaftlich nett fahren wir entlang bzw. durch eines der größten Sumpfgebiete Kubas und dann entlang der Bucht. Es ist zwar warm, aber es gibt etwas Wind, der zwar etwas mehr Trittkraft fordert, dafür aber auch ein wenig Kühlung bringt.
Wir kommen schließlich zu der Stelle, wo wir kurz baden können und es ist leider nur ganz wenig kühler als gestern.
Danach erwartet
jeden von uns eine frisch geöffnete Kokosnuss. Sehr lecker. Nach dem Abtrinken
wird der entstandene Raum mit etwas Rum aufgefüllt und verfeinert das Aroma
nochmals.
Einige der Kokosnüsse werden schließlich nochmals mit der Machete bearbeitet
und wir können auch noch das frische Fruchtfleisch essen.
Da das alles etwas länger als erwartet gedauert hat und es schon dunkel wird, muss unser Busfahrer besonders vorsichtig fahren. Viele Pferdefuhrwerke sind noch auf den Straßen und auch noch einige Radfahrer bzw. Radtaxis, die ebenfalls nicht wirklich beleuchtet sind.
Das geplante Hotel
ist leider nicht verfügbar und das neue Hotel liegt mitten in der Stadt und ist
komplett renoviert und damit das bisherige Highlight der Reise. Wirklich schön
gemacht mit Speiseraum im sechsten Stock und Ausblick vom Balkon auf die ganze
Stadt.
Dadurch entgeht uns leider ein schöner Cocktail auf der Dachterrasse eines
ehemaligen Herrenhauses, das direkt neben dem eigentlich geplanten Hotel liegt
und das wir uns nun am nächsten Morgen anschauen.
Ein kurzer abendlicher Abstecher in die Stadt belegt erneut, dass gerade unheimlich wenig Touristen im Land sind. Das bringt viele Menschen, die vom Tourismus leben schon in arge Schwierigkeiten. So landen wir am Ende wieder in unserem Hotel, wo ebenfalls eine Band spielt, und nehmen dort noch einen Drink.


















