Taj Mahal
Das Wahrzeichen Indiens muss einige Minuten länger auf unsere Reisegruppe warten, da mein Wecker entweder seinen Dienst nicht ordnungsgemäß ausgeführt hat, oder ich ihn, von mir selbst unbemerkt, zum Schweigen gebracht habe. Es könnte einen kausalen Zusammenhang mit dem Genuss verschiedener hochprozentiger Erzeugnisse bei einer kleinen Busparty am Vorabend geben…
Es waren im Endeffekt nur 15 Minuten Verspätung und die Anderen waren nicht sauer. Hatte ich schon erwähnt, dass die Gruppe toll war?
Wie dem auch sei, wir fahren ein Stück mit dem Bus und steigen dann auf Elektro-Tuk-Tuks, die uns bis zum Eingang des Taj Mahal bringen. Ein professioneller Fotograf produziert ein Gruppenfoto, dass wir später kaufen werden, Jai erzählt uns nochmal kurz die Geschichte hinter dem Bauwerk und dann haben wir Zeit, es uns ganz aus der Nähe anzuschauen.
Ich habe mir überlegt, wie man es denn beschreiben kann, aber es fällt mir schwer. Es ist innen wie außen sehr, sehr eindrucksvoll und ich versuche es erst gar nicht. Einfach schön und mit einer unglaublich hohen handwerklichen Präzision gefertigt. Wenn sich je die Gelegenheit ergibt, dieses Monument anzuschauen, sollte man das machen.
In Bangladesh hat ein reicher Mensch das Gebäude im Maßstab 1:1 nachbauen lassen und – wer hätte es ahnen können – es soll in doppelter Größe demnächst auch in Dubai entstehen.
Fort Agra
Der zweite Programmpunkt am heutigen Tag ist Fort Agra, wie das rote Fort in Delhi auch aus rotem Sandstein gefertigt. Der Grundriss hat die Form eines Halbmondes mit einer 2,4 km langen und bis zu 21 Meter hohen Außenmauer. Jai weist uns darauf hin, dass die Festung mit kleinen, effektiven Details gut gesichert werden konnte. Ein Beispiel: Um über den Graben zu kommen, der mit allerhand giftigem, aggressivem und hungrigen Getier gefüllt war, konnte man die Nutzung von Leitern versuchen. Zur Abwehr gab es viele kleine Öffnungen, durch die man heißes Fett gießen und damit die Wände rutschig machen konnte. Heute gibt es kein Wasser und kein Getier mehr im Graben sondern nur noch einen ziemlich penetranten und unangenehmen Geruch. Da ein Teil der Anlage auch heute noch militärisch genutzt wird, sind die Sicherheitsvorkehrungen relativ hoch. Wie mittlerweile auch die Temperatur. Wir machen unseren Rundgang, erfahren viel über die Geschichte und Verwendung des Forts und verlassen es dann zu einem letzten Stopp in einem Kaufhaus für Gewürze, Textilien und Staubfänger aller Art. 🙂
Im Hotel angekommen ziehe ich das Bett dem Pool vor und horche erst mal zwei Stunden am Kopfkissen.