Tag 3: Jaipur

Hotel und Fahrt nach Jaipur

An Tag 3 geht es relativ früh aus den Federn und wir müssen uns in diesem Hotel auch noch selbst darum kümmern, dass das Gepäck in die Lobby kommt. Ich habe jetzt nicht so viel dabei (und irgendwie gefühlt immer noch zu viel), daher stört mich das nicht weiter. Ich mag es eh nicht, wenn mir meine Sachen immer von irgendjemandem hinterher getragen werden. Aber ich will ja auch niemanden arbeitslos machen.

Den gestrigen Abend habe ich damit verbracht die ersten Texte zu schreiben und mal kurz die Bilder zu sortieren. Hochladen der Bilder habe ich erst gar nicht versucht, weil es mehrere Optionen für den Internetzugang gab und ich zunächst mal nicht zahlen wollte und eigentlich auch etwas früher schlafen. Hat nicht funktioniert – es war 12 ehe ich ins Bett gekommen bin, aber ich habe tief und fest geschlafen.
An das Aus- und Einpacken muss ich mich jetzt wieder gewöhnen, aber ich habe Packwürfel und die erleichtern die Sache insgesamt etwas.

Wir sind dann ein paar Schleifen durch Delhi gefahren ehe wir auf dem Weg nach Jaipur waren. Das ist nicht ungewöhnlich, denn es wird immer gebaut und so ändern sich dann auch die Auf- und Abfahrten von Zeit zu Zeit. Der Fahrer hat gute Nerven und die braucht man auch, wenn man genauer hinschaut, was sich draußen auf der Straße so abspielt.

Hilfreich ist die Tatsache, dass wir seit heute den Kühlschrank im Bus artgerecht benutzen und einen kleinen Vorrat an Bier mitführen, um bei Bedarf die Nerven zu beruhigen und den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Man könnte meinen das Bild gehört noch zum Trip nach Dänemark, aber das stimmt nicht. Das erste Büdchen hatte nur Tuborg.

Jaipur

Ein bisschen Information: Jaipur heißt, so, weil Jai es gegründet hat. Das „-pur“ am Ende kommt zu allen Orten dazu, die auf oder in der Nähe eines Berges liegen.

Der Maharadscha Jai, der Jaipur bauen ließ, war ein Gelehrter Astrologe und Astronom und hat die Stadt hier bauen lassen, weil hier ein guter Standort für ein Observatorium ist. Es gibt einen Park, in dem man kleine und große Sonnenuhren bestaunen kann, die bis auf 20 Sekunden genau gehen und weitere Konstruktionen, die bei der Astronomie und Astrologie hilfreich sind. Wie immer auf solchen Reisen bekommen wir vom Reiseleiter eine Menge Information,  die man in der Kürze der Zeit gar nicht wirklich verarbeiten und behalten kann. Aber soweit ich es mitbekommen habe, machen alle Teilnehmer in irgendeiner Form Notizen und wollen nach der Reise auch ein Album oder Fotobuch gestalten.

Es ist aber interessant, sich das live und in Farbe anzuschauen und (wie Spock sagen würde) faszinierend, die Technik und die Bauwerke zu bestaunen.

Es gibt eine Auswahl an Sprachen für den Audio Guide. Brauchen wir aber nicht.
Hier ein weiterer (Audio-) Guide, der grade sein Wissen weitergibt.
In der Mitte des Bildes im blauen Hemd erläutert unser Guide Jai uns, was wir sehen.
Wenn man weiß, sie es geht, dann kann man hier ablesen, welches Sternzeichen grade aktuell ist.
Sonnenuhr XXL.
Andere Perspektive der Sonnenuhr XXL.
Zur sekundengenauen Anzeige kann man dann auch die Sonnenuhr 25XL bauen.
Watt en Gerät! Wenn man über die Hypotenuse guckt, kann man ganz tolle Sachen sehen, wenn es dunkel ist. Glaub‘ ich.
Ein Eckturm des Observatoriums.

Direkt neben dem Observatorium steht der Palast des Maharadscha, der mit sieben Stockwerken auch nicht von schlechten Eltern ist. Auf dem Gelände findet sich noch eine Unterkunft für Gäste, die natürlich, wie bei Maharadschas so üblich, nicht ein Sofa, sondern ein kleiner Palast ist, in dem man eine Ausstellung von Kleidern und Stoffen der unterschiedlichsten Fertigungsarten anschauen kann.

Im eigentlichen Palast kann nur ein Teil der Räume besucht werden, weil die Tochter des letzten Maharadschas noch dort wohnt. Wir können aber z.B. den Saal anschauen, in dem früher die Kabinettssitzungen stattgefunden haben und finden dort auch eine Galerie aller Herrscher der Stadt. Ein Gemälde fällt etwas aus der Reihe, weil es in Goldfarbe gemalt und besonders bunt einen „Paradiesvogel“ zeigt, der ein wenig wie ein unehelicher Bruder von John Lennon aussieht und einerseits für seine sexuelle Offenheit und andererseits dafür bekannt war, dass er die Stadt zur rosaroten Stadt gemacht hat.

Schön, oder?
Da geht es zum Gästetrakt.
Der Pfau ist der National-Vogel Indiens. Wird uns noch häufig begegnen.
Etwa Zoom bitte!

Bollywood in einem wunderschönen Kino

Nach einer sehr kurzen Pause im Hotel, die mit dem Bezug der Zimmer eigentlich schon komplett gefüllt war, ging es dann auch schon wieder los zum Kino Rajmandir, wo wir den Shootingstar des indischen Films, Akshay Kumar in einem dreistündigen Actionfilm (Titel Kesari) sehen konnten, der die Geschichte des Kampfes um Saragarhi schildert, wo im Jahr 1897 21 Sikh gegen 10.000 Afghanen kämpften.

Die Handlung hatte uns Jai vorher kurz erläutert und wir haben uns dann auch den Film bis zur Pause nach 1,5 Stunden angeschaut. Hindi ist nicht so unser Ding und wann immer eine andere Sprache als Hindi gesprochen wurde gab es Untertitel in Hindi, die auch nicht so unser Ding sind. Aber die Inder haben sich gut amüsiert, wenn sie nicht grade damit beschäftigt waren, ihre Kinder zu versorgen oder zu telefonieren. Alles kein Problem in Indien. Mir hat übrigens die weibliche Hauptrolle Parineeti Chopra besser gefallen.

Egal, das Kino ist unter den Top-10 der schönsten Kinos der Welt und ich von meiner Seite würde sogar behaupten, dass es für mich das Schönste ist, dass ich bisher gesehen habe. Die Gallerie des Kinos habe ich oben verlinkt – wirklich sehenswert.

Macht schon von Außen was her.
… und innen auch ganz schön aufwendig mit Treppen, …
…. Wandschmuck und Balkonen, …
… schönen Deckenelementen.
Schöne Dimension – man konnte die Leinwand (auf dem Bild hinter dem Vorhang versteckt) von jedem Platz im Kino gut sehen.

Zeit für ein bisschen Nervenkitzel und wie könnte man den besser schaffen als mit der unmittelbaren Teilnahme am Straßenverkehr der Stadt in einem Tuktuk… es ist wirklich verrückt, wie hier jeder hupend macht, was er will und es doch irgendwie funktioniert und am Ende immer passt.

Mit einem kurzen Tagesabschlussbier lösen wir die Runde auf und begeben uns in die Gemächer des Ailsisar Heritage Hotels, das ein wunderschönes altes Gemäuer mitten in Jaipur ist und ein wenig an das Best Exotic Marigold Hotel aus dem gleichnamigen Film erinnert. Aber schaut Euch selbst die Fassade und mein Zimmer an.

Der Innenhof vor meinem Zimmer.
Schönes Zimmer.

Morgen steht wieder ein volles Programm mit

  • Palast der Winde,
  • Amber,
  • Shopping,
  • Jeep- und Rikschafahren,
  • etwas Entspannung am Mittag und
  • Abendessen bei einer indischen Familie an.

Bin schon wieder gespannt.

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