Tag 2: Delhi

Bilder und Straßenverkehr

Eine kurze Information vorab zu den Bildern: Ich werde sie in den nächsten Tagen hoffentlich nachliefern können, aber zur Zeit komme ich weder dazu, sie zu bearbeiten bzw. auch nur zu sortieren, noch sie hochzuladen, weil die Verbindungen in den Hotels ziemlich dürftig sind, was das Hochladen von größeren Datenmengen betrifft. Die Bilder liefere ich hoffentlich bald nach und komme nun zum zweiten Tag.

Anmerkung vom 6.5.2019: Hat dann doch etwas viel länger gedauert…

Es geht los am Palmsonntag zur durchaus christlichen Zeit um 9:30.
Der Verkehr ist trotz Sonntag ziemlich dicht und anders als z. B. in Saigon, fahren hier sehr viele Autos.
Jai, unser Guide, erklärt uns, dass viele Menschen täglich zur Arbeit nach Delhi fahren und oft die Fahrzeit bis zu zwei Stunden beträgt. Bei wechselnden Witterungen (Monsun, 45 Grad, im Winter auch schon mal Minusgrade) macht das auf dem Roller wenig Spaß. Das Auto bietet Regenschutz, Klimaanlage und Heizung… Noch Fragen?
Wir selbst haben den Comfort-Bus, der exklusiv für Chamäleon fährt, einen 21-Sitzer mit getrennter Kabine für Fahrer und Assistenten. Glücklicherweise ist unser Fahrer Karan auf Zack und  bemerkt noch rechtzeitig, dass die Passage der Unterführung eine nicht ganz so gute Idee wäre, da die Höhe von Unterführung und Bus zu Ungunsten des Busses nicht zusammen passen. Der Assistent Neeraj hat in einem solchen Fall die Aufgabe, den nachfolgenden Verkehr insoweit zu „regeln“, dass wir zurücksetzen und eine andere Möglichkeit zum Abbiegen finden können. Wir kamen etwas zu spät zu unserem ersten Termin, aber das war nicht weiter tragisch. Hier gehen die Menschen eher gelassen und entspannt mit solchen Dingen um.

Ist schon was älter und länger nicht mehr bewegt worden.
Das ist noch ziemlich geregelt.
Finde ich eine sehr gute Idee!
Bei diesen Temperaturen nutzt man jede Gelegenheit, sich auszuruhen.
Sonntag ist Flohmarkt – es werden sehr viele Bücher verkauft.
Alles muss raus!

Sanshil Foundation for Welfare –
Übergabe der Abschlusszertifikate

Eigentlich war der Besuch der Foundation für Tag 3 geplant, aber heute wurden die Zertifikate für die bestandenen Prüfungen überreicht und da Chamäleon die Ausbildung zur Näherin und neuerdings auch zur Stoffdruckerin unterstützt, bot es sich an, bei der Übergabe mitzuhelfen und auch direkt einen Einblick gewinnen, was unter anderem mit unserem Geld geschieht.

Klein aber fein ist das Motto der Einrichtung, was die Größe der Ausbildungsstätte betrifft. Auf engstem Raum stehen hier die Nähmaschinen auf dem Boden bzw. einige auch auf Tischen, aber sie bieten den Frauen die Möglichkeit, eine Ausbildung zu erhalten und zum Einkommen der Familie beizutragen. Entsprechend sahen wir in zufriedene und glückliche Gesichter von Frauen, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben.

Dieses Motto wird uns immer wieder auf der Reise begegnen.
Man kann auch wunderbare Sachen mit Stempeln machen.
Die kommt mir ein bisschen bekannt vor… kann man nicht kaputt machen.

Wie von Chamäleon gewohnt, erhielten auch wir ein kleines Geschenk in Form eines Stoffbeutels für unsere Wasserflasche, den man sich umhängen und damit Selbige bequem bei den „Außeneinsätzen“ transportieren kann.

Alt-Delhi

Nach diesem quasi „offiziellen“ Termin starteten wir, um (Alt-) Delhi zu erkunden.
Kurze Fakten, die uns Jai geliefert hat, ganz ohne den Anspruch zu 100% korrekt zu sein. Ausführlicher findet man das ganze natürlich wieder hier bei den Wissenslieferanten von Wikipedia.

  • Delhi wurde insgesamt sieben Mal zerstört und wieder aufgebaut und hat jedes Mal einen neuen Namen bekommen.
  • Der fünfte Kaiser, der auch das Taj Mahal gebaut hat, hat auch das Rote Fort gebaut und damit sozusagen Alt-Delhi gegründet.
  • Neu Delhi wurde von den Briten gebaut

Danach haben wir die größte Moschee (Jama Masjid) in Delhi besichtigt, die Platz für 25.000 Gläubige bietet, in der jeder mit Knipse einen Foto-Passierschein für 300 Rupien kaufen muss und in der angeblich alle Frauen ein extra Gewand tragen müssen, dass freundlicherweise zur Verfügung gestellt wird.
Die Inder halten es bei der Moschee wie die Kölner beim Dom: Eine Kirche ist nicht komplett ohne Gerüst am Turm.

Der Bildausschnitt ist nicht so doll, …
Ganz schön viel Platz und der Boden ist auch ganz schön heiß.
Manch‘ Eine muss noch in den Umhang reinwachsen 🙂
Symmetrie ist alles.
Ganz schön hoch.
Wie beim Kölner Dom – immer mit Gerüst!
Auf den roten Läufern kann man gehen, ohne sich die Füße zu braten.
Wahnsinn, was da alles in so ein kleines Gebäude passt.
Indische Verkabelung…

Danach waren wir an der Stelle, an der Mahatma Gandhi verbrannt wurde und die heute mit einem großen Park umrahmt und sehr schön gestaltet ist. Picknick ist aber verboten. Da Sonntag ist, sind auch hier viele Menschen unterwegs. Wir lernen, dass Mahatma nicht der Vorname sondern eigentlich ein Titel ist und soviel wie „große Seele“ bedeutet. Am Rand der Wege stehen immer Steine mit Zitaten von Gandhi und einem kleinen Piktogramm. Irgendwie erinnert mich das ein bisschen an einen deutschen Comiczeichner, dessen Figuren relativ ähnlich aussehen.

Der Park ist großzügig ausgelegt und sehr schön gestaltet.
Im Zentrum die eigentliche Verbrennungsstätte.
Also das Feuer ist nur als Symbol, gell?!
Es war zu wenig Zeit, alle Zitate zu knipsen.
Schlau!
Sollte man im Zeitalter des Internet und der Fake-News öfter mal beachten.
Für mich immer noch das beste Zitat.  „Be the change you wish to see“. Wenn wir alle schon mal im Rahmen unserer Möglichkeiten bei uns anfangen, dann können wir viel erreichen

Nach dem Essen in einem 5-Sterne-Schuppen :-), setzen wir unsere Fahrt fort und sehen das India-Gate und einige Regierungsgebäude zumindest im Vorbeifahren.

Warum die wohl die Kabel davor gemacht haben?
ISO-Zertifikat ist wichtig!

Letzter Tagesordnungspunkt ist der Gurudwara Shri Rakab Ganj Sahib Tempel der Sikh wo wir einerseits den Tempel selbst sehen, aber auch die „Küche“, die ziemliche Dimensionen hat und in der jeden Tag viele Freiwillige arbeiten um Speisen zuzubereiten. Alles was verarbeitet wird, wird mit Spenden finanziert (Jeder Sikh spendet 10% seines Einkommens) und jeder kann dort eine kostenlose Mahlzeit bekommen. Wir laufen mit unserer Gruppe mitten durch den Bereich, wo das Essen zubereitet wird und irgendwie macht das mir wieder ein etwas seltsames Gefühl. Aber es scheint niemanden zu stören, auch wenn man noch so sehr im Weg rumsteht.

Auch dazu einige Zahlen

  • Jeden Tag arbeiten dort 450 Menschen, davon 90% freiwillig und ohne Lohn.
  • Es werden 12 t Weizenmehl
  • zu 200.000 Fladenbroten verarbeitet. Weiterhin werden
  • 13 t Linsen,
  • 1,5 t Reis,
  • 2 t Gemüse in
  • 11 verdammt großen Pfannen und
  • einigen Töpfen, in die bis zu 700 kg Linsen passen, zubereitet.
  • In den Speisesaal passen 5.000 Leute und im Schnitt werden
  • 20.000 Menschen pro Tag versorgt und
  • an Sonntagen sogar um die 40.000.
Ein sehr schöner Tempel und heute sind auch sehr viele Menschen da.
Eindrucksvoll.
Der Mast bekommt jeden Tag eine frische Verpackung.
Höhenkletterer.
Im Speisesaal ist der große Ansturm schon vorbei.
Es gibt Linsen!
Und Brot. Soviel man will.

Wir sind dann auf dem Rückweg zum Bus durch eine Menge Müll gelaufen, der leider achtlos auf die Straßen rund um den Tempel geworfen wurde, und haben den Tag dann mit einem Abendessen im Hotel abgeschlossen.

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