Die Anreise über Mannheim nach Schifferstadt
Es gibt so viele schöne Orte, die man (wenn die Bahn mitspielt) innerhalb kurzer Zeit und (wenn die Bahn mitspielt) ganz entspannt erreichen kann. Ich fahre ja in letzter Zeit öfter mal Bahn und hatte auch für diese Reise die Fahrkarten über die Webseite der Bahn gekauft. Die Webseite ist ganz gut gemacht und man kann die Fahrkarte direkt in der App aufmachen. Aufgrund der Reisezeit am Samstag gegen Mittag und dem Hinweis, dass der Zug üblicherweise keine hohe Auslastung hat, hatte ich auf die Reservierung von Sitzplätzen verzichtet. Im Rückblick ist das sogar besser gewesen – aber der Reihe nach. Es geht ja nichts darüber, liebe Freunde zu besuchen, die einen schönes Haus mit einem sehr schönen Gästezimmer haben und das für ein paar Tage zur Verfügung stellen. Samstag bis Mittwoch war angesagt und auch schon ganz gut, aber dennoch unstressig verplant.
Am Bahnsteig angekommen hatte der Zug schon einige Minuten Verspätung und aus den Wortfetzen, die ich aus der Ansage verstehen konnte, waren 3 oder 4 Waggons, die üblicherweise zu dem Zug gehören, an diesem Tag nicht im Dienst. Das erklärt, warum der Zug am Vorabend als ausgebucht ausgewiesen wurde. Wir strömen ziemlich am Anfang des Zuges mit vielen anderen Fahrgästen in den Zug und finden tatsächlich zwei freie Plätze die fast nebeneinander liegen und nehmen die mal einfach. Was man hat, das hat man. Und es ist wesentlich bequemer als bis Frankfurt im Gang zu stehen oder auf einem Koffer zu sitzen. Es gibt noch ein weiteres Problem mit irgendwas und schließlich haben wir so viel Verspätung, dass wir den Anschluss am Flughafen Frankfurt nicht mehr erreichen und dort eine dennoch erträgliche Umsteigezeit von nun 25 Minuten haben.
Nochmal kurz zurück zur Reservierung: Reservierungen sind in solchen Fällen ungültig und man bekommt natürlich das Geld zurück. Aber nicht online oder gar automatisch, nein – da ist die Bahn noch ganz altmodisch traditionell und bittet den Gast in ein Servicezentrum, um sein Geld dort nach 20 Minuten Wartezeit und der Unterzeichnung von zwei jeweils mit drei Zeilen beschrifteten DIN A4 Seiten in bar entgegenzunehmen. Ich hatte den Fall eine Woche später, daher bin ich so gut informiert. Ich wüsste gerne, wie viel die Bahn darüber einnimmt, dass es Leuten zu lästig ist für „die 4 Euro fuffzich“ noch extra zum Schalter zu gehen. Ok, es müssen ja auch ein paar Bauprojekte fertig werden. Insgesamt aber eine Verschwendung von Zeit und Ressourcen, die zumindest für die registrierten Fahrgäste mit Online-Ticket vollkommen unnötig ist. Perfekter Kundenservice wäre es, wenn das Geld automatisch erstattet würde…
Besuch 1 in Speyer: Weinfest
Also ich glaube es war sowas wie ein Weinfest – die Hauptstraße war auf nahezu der gesamten Länge mit Bierbänken und -tischen ausgestattet, die aber häufig als Sitzbänke und Wein- und Esstische zweckentfremdet wurden. Hier trinkt man hier aus dem Dubbeglas Weinschorle im Mixverhältnis von etwa 50/50, was sehr erfrischend ist und vergleichbar mit Bier, was den Alkoholgehalt angeht. Natürlich nutzen die Winzer die Gelegenheit auch, um ihren Wein zur Verkostung anzubieten. Bei schöner Sonne und leicht erhöhter Trinkgeschwindigkeit kann aber schon ein Glas Wein unmittelbar zu Kopf steigen und die Lampen leicht zum Brennen bringen, obwohl es noch nicht dunkel ist. Nicht bei mir – aber ich habe es mir berichten lassen.
Nachdem wir auf dem Weg zum Fest das Grab von Helmut Kohl im Adenauerpark angeschaut haben, müssen wir natürlich auch seine Leibspeise, den Saumagen probieren. Schmeckt deutlich besser als es sich anhört.
Nachdem dann auch beim Rest der Truppe langsam die Beleuchtung einsetzte, haben wir den Abend in weiser Voraussicht auf das Weinfest am nächsten Tag relativ früh beendet und sind zurück nach Schifferstadt gefahren. Nachtruhe!