Tag 11: Zugfahrt – Kochshow und Udaipur

Abenteuer-Zugfahrt in den Bergen

Die erste Zugfahrt der Reise mit einem Regionalzug steht heute auf dem Programm. Zunächst einmal stehen wir eine halbe Stunde am Bahnhof, warten und stellen uns für zahlreiche Selfies zur Verfügung. Als der Zug dann eintrifft, kommt ein bisschen Wildwest-Feeling auf, denn es ist ein richtig alter Zug mit Gittern vor den nicht vorhandenen Fenstern, Holzbänken und Gepäckablagen, in denen die Kinder Platz und Spaß haben. Die Kleinen strahlen uns mit ihren schönen dunklen Augen an und sind neugierig und freundlich. Ab einem gewissen Alter scheint das verloren zu gehen und weicht dann einem emotionslosen, mitunter leeren Blick, der sich auch mit einer freundlichen Geste oder einem Lächeln kaum noch verändern lässt. Schade eigentlich, aber wenn man die Situation vieler Menschen in Indien bedenkt, vielleicht auch ganz verständlich. Wie auch immer, die Kleider der Kinder wurden womöglich noch nie gewaschen, aber das ist ihnen und uns vollkommen egal. Natürlich versuchen sie uns etwas Kleingeld zu entlocken. Eigentlich soll man das nicht machen, weil dann immer mehr kommen, aber manchmal muss man Hinweise auch nicht so eng sehen und ein bisschen Herzlichkeit zurückgeben.
Die Fahrt selbst ist spannend, weil es neben keinen Fenstern auch keine Türen gibt und wir laut Jai alles machen dürfen, was man sonst nicht machen soll. Die Strecke windet sich durch eine bergige Landschaft mit einigen Tunneln und Brücken. Es gibt bei den Brücken keine Geländer oder so was – nur das Gleis auf den Pfeilern und darunter das Tal. An einigen Stellen ist der Boden dann etwa 30-40 Meter bzw. einen Schritt entfernt… Es wird wahrscheinlich für immer ungeklärt bleiben, aber meine Sonnenbrille ist mir irgendwo auf der Fahrt abhanden gekommen. Wahrscheinlich hat sie sich neben den Zug gestürzt…
Nach knapp zwei Stunden erreichen wir unseren Zielbahnhof, machen noch schnell ein Gruppenfoto auf den Gleisen und steigen dann wieder in unseren Bus, um zurück ins Hotel zu fahren, wo wir uns die Kochshow anschauen werden.

Kommt der Zug von dort?
Nein, von dort – also muss das Tier früher oder später noch weg.
Es hat es dann auch kurz darauf eingesehen,
Weichensteller ist hier ein lauer Job.
D’r Zoch kütt!
Viel Platz ist nicht bis zum Felsen.
Kleiner Zwischenhalt auf freier Strecke.
Solche Bilder kann man am besten aus dem letzten Waggon machen.
Netter Blick ins Gebirge…
… und 30 Meter nach unten. Cool!
Die Kinder haben Spaß.

Eintopf in einem Topf

Ich hatte irgendwie erwartet, dass wir selbst bei der Kocherei auch etwas tun könnten, wie es damals in Vietnam war, aber das war hier nicht vorgesehen. Ein paar Dinge waren schon vorbereitet und es wurde dann unter unseren aufmerksamen Blicken ein sehr schmackhafter Eintopf zubereitet, den wir dann auch als Mittagessen erhielten. Danach noch eine kleine süße Nachspeise, die in Fett ausgebacken wurde und so war dann auch dieser Programmpunkt abgehakt. Zeit für die Abreise nach Udaipur.

Küchenchef und Hilfskoch.

Nananananananananana – Batman!

Nach einiger Zeit im Bus auf engen Serpentinen und etwas besser ausgebauten Straßen erreichen wir am frühen Abend Udaipur, wo wir im Fateh Prakash Palace Hotel direkt am Lake Pichola zwei Nächte verbringen werden. In den Bäumen am Ufer des Sees leben „Indische Riesenflughunde„, die in der Dämmerung aktiv werden, Wasser aus dem See trinken und sich danach ein ausgiebiges rein vegetarisches Mahl gönnen. Sieht cool aus.

Schöner Himmel mit Flughunden.
Filmkulisse. Unter anderem.
Unser Hotel.
„Wolle Rose kaufen“ kannte Jai nicht. Aber diese waren auch für ein Partner-Jubiläum.

Soweit erstmal zu diesem Tag, morgen werden wir Udaipur etwas genauer erkunden.

2 thoughts

  1. Hallo Stefan,

    das Strahlen in den Augen der bezaubernden Kinder aus dem Zug, als du ihnen Kleingeld zugesteckt hast, kann ich heute noch sehen! Für uns waren es wenige Cent – für die Kinder ganz offensichtlich ein riesiges Geschenk. Wenn ich an die Kinder im Zug und dann an die Prunkhochzeit im Hotel oder an den goldbehängten Deckenverkäufer denke, ist es schon krass wie Armut und Reichtum in Indien aufeinandertreffen.

    1. Hallo Sigi,
      das stimmt – sie haben wirklich gestrahlt und sich gefreut. Unglaubliche Gegensätze, aber auch immer wieder schöne Beispiele, wie geteilt wird.
      Und wie schnell wir bei dem goldbehängten Deckenverkäufer viel und in der Schule fast keine Kohle gelassen haben.
      Viele Grüße, Stefan

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