Zeitsprung zu Tag 12: Udaipur

Zeitsprung??

„Meine Lieben“ – damit fangen viele Sätze von Jai an, wenn er uns wieder mal an seinem umfassenden Wissen über die Geschichte Indiens teilhaben lässt. Also fange ich auch mal so an, um die Überschrift des Artikels zu erklären.
Gestern sind wir im  Fateh Prakash Palace angekommen, einem Top-Hotel in Udaipur, wo es auch in jedem Zimmer einen kleinen Router und damit auch ein brauchbares Internet gibt. Obwohl ich gestern das Abendessen sozusagen geschwänzt habe, um mal Fotos anzuschauen und zu sortieren, war ich nach einigen Stunden im Bus doch zu müde um mehr als einen Beitrag zusammenzubringen. Es soll ja nicht in Stress ausarten, aber ich mache einige Fotos und das braucht seine Zeit. Leider habe ich auch noch zwei Flecken irgendwo auf dem Spiegel oder Sensor der Kamera, die ich bei vielen Bildern noch wegstempeln muss. Das macht das Ganze nicht weniger zeitaufwendig.
Lange Rede, kurze Sinn – jetzt mache ich mal mit Tag 12 weiter und liefere Bilder nach, sobald ich es hinkriege. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, verlinke ich vieles und freue mich, wenn Ihr dort schon mal schaut. Den Rest liefere ich nach, wenn ich die Texte fertig habe. Morgen werden wir den ganzen Tag im Bus sein und da wird sich das ein oder andere schreiben lassen.

Ergänzung am 8. Mai: Hat alles nicht so geklappt wie ich wollte. Spätestens morgen wird das Projekt abgeschlossen.

Nun zum heutigen Tag.

Fahrradtour durch Udaipur

Wenn man mit einer Gruppe von unerfahrenen, fahrradfahrenden Verkehrsteilnehmern eine indische Stadt ein wenig erkunden möchte, sind die frühen Morgenstunden, wo die Kinder mit den Tuktuk oder dem Bus oder dem Roller oder dem Motorrad oder einfach zu Fuß zur Schule gebracht werden, die beste Zeit. Immer klingeln was das Zeug hält, denn damit zeigt man an, dass man da ist.  Ausser dem Schulbetrieb sind noch einige Gewerbetreibende unterwegs um ihre Marktstände mit frischen Waren zu bestücken, aber ansonsten ist es noch ruhig auf den Straßen. Wer sich unsicher fühlt auf dem Rad, bekommt ein Tuktuk und kann motorisiert an der Tour teilnehmen. Es ist faszinierend, wieviel frische Früchte und Gemüse man auf dem Markt findet und das an jedem Tag. Wir bekommen einen Masala Chai, der Leben in die müden Knochen bringt und radeln auf unseren Rädern durch die Stadt. Freundliche Menschen wo man hinschaut, die uns mit einem Hallo, Namaste oder Ram Ram grüßen. Ich habe schon die ganze Zeit ein wenig den Eindruck, dass es mit dem Lächeln ab einem gewissen Alter aufhört oder irgendwann jemand kommt, der einem sagt, dass man immer ernst schauen muss, aber das wissen die Kinder noch nicht und viele strahlen uns an, lächeln und winken freudig, wenn sie uns „Weißhäutige“ sehen.
Wie dem auch sei, wir können jedem Gegenverkehr ausweichen, alle Kühe umrunden und alle Hunde links oder rechts liegen lassen und kommen heil am Schlusspunkt der Tour an, wo wir von Jai in Empfang genommen und zurück zum Hotel gebracht werden. Kurz frisch machen, dann geht es zur Besichtigung des Stadtpalastes.

Schöner Name!
Alles frisch und so viel man will.
Das ist sozusagen eine Karma-Tankstelle. Hier kann man Futter für die Kühe spenden und wenn man grade nichts dabei hat, …
… bei dieser freundlichen Dienstleisterin welches erwerben. Die Kühe kommen täglich.

Stadtpalast

Wie in vielen Städten gab es auch hier in Udaipur eine Herrscherfamilie, die auch heute noch existiert, aber nicht mehr herrscht. Wenn ich das alles richtig verstanden habe, hat die Familie immer noch reichlich Geld und Besitztümer. Sie setzt sich aber für viele Projekt ein und ist ausgesprochen wohltätig und von allen geachtet. Man kann z.B,  eine Location für eine Hochzeit mit 5.000 Gästen mieten und Beyonce einfliegen lassen, damit sie ein paar Lieder singt.
Ein Teil des Palastes ist aber heute ein Museum, in dem man viele historische Ausstellungsstücke sehen kann. Kunstobjekte aber auch Gegenstände des täglichen Lebens und einzelne Räume kann man durch die verwinkelten Gänge des Palastes anschauen. Draußen gibt es wie immer einen Bereich, wo offizielle Termine abgehalten wurden und rundherum die Balkone von denen die Frauen das Ganze anschauen konnten, ohne selbst gesehen zu werden.

Hier wurden früher die Elefanten geparkt.
Tarnnetz zum Schutz der Pflanzen.
Wichtige Information – fühle mich nicht angesprochen.
Das Tor zum Palast.
Bisschen größer, weil sehr schön.
Dies ist das Bild eines Gottes, dem vor jeder Mahlzeit gedankt wurde, im Inneren des Palastes und damit die Untertanen das auch tun konnten, ….
… wurde eine Kopie an der Außenmauer angebracht.
Das Familienwappen.
Schick! (So langsam gehen mir die Adjektive aus)
Bis ins Detail wurden die Decken bearbeitet.
Bis ins kleinste Detail.
Wunderbare Arbeit, die ein historisches Ereignis beschreibt.
Es wäre so schön gewesen, wenn Zeit und Raum gewesen wäre, diese Bilder grade hinzukriegen.
Echt!
Komm auf die Schaukel, Luise!
Das blaue Zimmer.
Götterstatue I.
Götterstatuen II.
Götterstatue III.
Götterstatuen IV.
Götterstatue V.
Frühe hat man mit Elefanten „Rüsselhakeln“ gespielt. Das zeigt das Bild.
Da unten ist der Ausgang zur Stadt und zum Tempel, den wir gleich noch anschauen.
Natürlich gibt es auch noch einen kleinen Tempel für Ganeesha, …
… und darunter das Lokal für Speis und Trank.

Jagdish-Tempel

Zum Abschluss der Tour sehen wir vor den Toren des Palastes noch den Jagdish-Tempel, wo gerade ein Gebet in Anwesenheit eines Brahmanen zelebriert wird, und dann ist es schon wieder Zeit für einen kleinen Imbiss, etwas Shopping und ein wenig Freizeit zum Erholen von der Hitze.

Auch ganz schön gemacht.
Ein Schelm, der….
Warum hast Du denn so große Augen?
Sockelverzierung der einfachen Art.

Bevor ich es vergesse – Udaipur ist auch eine beliebte Filmkulisse. „Octopussy“ mit Roger Moore, „Der Tiger von Eschnapur“ und „Das indische Grabmal“ mit Paul Hubschmid und auch das „Best Exotic Marigold Hotel“ mit Judi Dench wurden unter anderem hier gedreht.

Bootsfahrt mit Flötist

Nach einer ausgiebigen Mittagspause starten wir dann nochmal zu einer Fahrt über den See. Wegen der Sicherheit lagen Schwimmwesten parat und nach einer deutlichen Aufforderung haben auch alle eine angezogen. Der Flötist hatte mehrere Flöten dabei, wobei sich mir allerdings der Gedanke aufdrängte, dass ihm nie jemand mal so richtig die Flötentöne beigebracht hat. 🙂
Jai hat uns auch noch ein Lied vorgetragen und er kann wirklich singen. Hier ein paar Bilder:

Der Flötenspieler vom Wolfgangssee.
Hier kann man das Wasser betreten, wenn man das will.
Wäsche waschen geht auch.
Kitsch Deluxe.
Ein Traum.
Romantik pur.
Sonnenuntergang mit Kran.
Da ist er wieder zurück aus Gotham City.

 

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