Der Vulkan Irazu meint es heute nicht gut mit uns, was die Aussicht betrifft. Wo man normalerweise etwa 300 Meter hinab in den Krater schauen kann, wie Euch das Bild von der Postkarte zeigen wird, ist heute Nebel, leichter Regen, Sturm angesagt. Und es ist alles andere als warm. Ich hätte nicht gedacht, dass ich die Höhe von 3.400 m so spüren würde, aber es ist sehr deutlich, dass die Luft hier dünner ist. Wir werfen auch nur einen kurzen Blick auf die Stelle an der man normalerweise was sehen könnte und gehen dann wieder in den Bus, der uns über viele serpentinige Straßen über den Cerro de le Muerte letztendlich zu unserer Lodge im Nationalpark Los Quetzales bringt. Der „Berg der Toten“ ist der höchste Punkt der Interamerikana und heißt so, weil es früher 5 Tage dauerte, ihn zu überqueren und dabei der ein oder andere ums Leben gekommen ist. Hier fahren jede Menge LKW, die in der Hauptsache Obst transportieren, dass dann über die Häfen verschifft wird. Costa Rica hat zwei nennenswerte Häfen, Limon und Cadera und da der Transport von Waren durch den Panamakanal sehr teuer ist, ist es billiger, die Transporte über den Landweg abzuwickeln. Teilweise sogar nur zwischen den Häfen. Die Nutzung des Kanals ist sehr aufwendig und die Passage muss schon ewig vorher gebucht und angemeldet werden.
Wir fahren das letzte Stück in ein Tal hinab, auf einer sehr kurvigen, steilen und engen „Straße“ und sind eigentlich ganz froh, dass wir die finalen 5 km dann zu Fuß zurücklegen dürfen nach all der Busfahrt heute. Und so beginnen wir schon mit der Suche nach dem Quetzal, dem Göttervogel und finden viele schöne Pflanzen und ein paar andere Vögel. Die Unterkunft ist nett, Zimmer sogar mit Badewanne und es steht auch ein kleiner Heizlüfter dort, dessen Sinn ich erst am Abend erkenne. Es ist für Costa Rica ziemlich kalt auf den Zimmern und ich hole mir tatsächlich in der Nacht eine zweite Decke dazu.