Tag 15-1: Zugfahrt II und Fatehpur Sikri

Kurztrip mit der indischen Bahn

Nach der Fahrt mit dem „Heritage“-Zug an Tag 11 (kommt noch – :-)), fahren wir heute in einem ganz normalen Zug der indischen Bahn von Sawai Madhopur nach Bharatpur. Das -pur am Ende eines Ortsnamens bedeutet übrigens, dass die Stadt auf einem Berg oder in der Nähe eines Gebirges liegt. Dagegen ist -mer, wie bei Jaisalmer die Endung für einen Ort in der Wüste. Der erste Teil des Namens hat eigentlich immer was mit dem Gründer der Stadt zu tun.

Der Bahnhof ist groß, recht modern und bis auf die Toiletten (da lernt man die Luft lange anhalten) auch ziemlich sauber. Die Zugfahrt scheint auch bei vielen anderen Veranstaltern zum Programm zu gehören, denn in unserem Waggon sind die Touristen in der Überzahl zu den Einheimischen. Wir hatten am Vorabend eine Wette abgeschlossen, wie viel Verspätung der Zug wohl haben würde und hatten bis zu 30 Minuten auf dem Tippschein. Ich habe in der Hektik des Einsteigens dann selbst nicht genau auf die Uhr geschaut, aber der Tipp mit den 5 Minuten hat gewonnen. Respekt.

Die Züge sind in unserer gebuchten Klasse vergleichbar mit der 2. Klasse der deutschen Bahn und die Reservierungen haben auch bei den meisten gepasst. Es gibt aber keine Anzeige, welcher Platz reserviert ist, und so musste der ein oder andere noch verscheucht werden. Die Fahrt selbst war unspektakulär und nach etwas mehr als 2 Stunden konnten wir wieder in unseren Bus steigen. Bemerkenswert war auf jeden Fall aber noch das Angebot an Speisen und Getränken. Es ging mit Pizza los und es folgten, Kaffee, Masala Chai, diverse Snacks, Tee, Kaffee, nochmal Chai, verschiedenste Softdrinks und zuletzt auch noch Eis.

Fatehpur Sikri

Mit dem Bus sind wir dann weiter nach Fatehpur Sikri, der ehemaligen Hauptstadt des Reiches von Mogul Akbar, die aber bereits nach 14 Jahren aus taktischen Gründen und mangels ausreichender Wasserversorgung wieder aufgegeben wurde. Der Palast steht heute in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Er ist sehr gut erhalten und wird von vielen Menschen besichtigt. Vielleicht wird es in einigen Jahren ja auch ein BER-Museum geben, dass bei der UNESCO gelistet wird…
Wie dem auch sei, der Mogul heiratete als erster Mogul eine hinduistische Prinzessin aus Amber, reformierte das Steuersystem und baute sein diplomatisches Netzwerk u.a. über weitere Eheschließungen aus. Trotzdem hatte er lange keine Erben, aber die Prophezeiung eines Gelehrten aus Sikri, dass er drei Söhne haben werde, erwies sich bald als richtig und führte dazu, dass zu Ehren des Gelehrten die Stadt gebaut wurde.
Was man sagen kann ist, dass jede der 3 Hauptfrauen (Hindu, Muslim, Christ) einen eigenen Wohnbericht hatte und man auch heute noch sehen kann, wie schön das Ganze war. Allein im Bereich der christlichen Frau ist von der einstigen Farbe nicht mehr so viel zu sehen, aber die ganzen Steinarbeiten sind noch wunderbar erhalten und Jai gibt uns in gewohnter Manier eine gute Zusammenfassung der Geschichte dieses Ortes. Wenn es immer so heiß war, wie bei unserer Besichtigung, dann ist es kein Wunder, dass das Wasser nicht gereicht hat.

Ziemlich ruhig hier.
Das nennt man dann wohl linksbündige Bauweise.
TTT mal wieder 🙂
Deckenkonstruktion mit rotem Sandstein.
Was soll man dazu schreiben?
Falls jemand Fluchtgedanken hat.
Flucht ist aber auch nicht unbedingt eine Lösung.
Man könnte auch untertauchen.
Hier wurde alles verziert.
Sehr schön, wie ich finde.
Die Farbe hat allerdings im Laufe der Zeit gelitten und ist nur noch hier so gut sichtbar.
Die Position der Menschen verrät etwas über die Temperatur.
Dem Basilikum scheint es nichts zu machen.

Wir nehmen ganz in der Nähe das Mittagessen ein und dürfen direkt nachdem wir unsere Teller befüllt haben, erleben, wie ein chinesischer Heuschreckenschwarm das Buffet plündert als gebe es keinerlei Nachschub mehr. Alles was geht auf den Teller, egal ob es zusammen passt oder nicht. Wir können dann noch etwas Frisches nachlegen, nachdem der erste Sturm verebbt ist und verlassen den Schauplatz in Richtung Agra, wo wir die beiden letzten Nächte der Reise verbringen werden. Schnief.
Teil 2 folgt.

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